Prof. Dr. Ulrich Kalinke
Über
Prof. Dr. Ulrich Kalinke ist Geschäftsführender Direktor des TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung, und leitet hier auch das Institut für Experimentelle Infektionsforschung. Nach seinem Studium der Biologie in Hannover promovierte er am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Hier untersuchte er die periphere T-Zell-Toleranz und die Rolle von CD8 als Co-Rezeptor bei spezifischer T-Zell Erkennung. Seine Postdoc-Zeit verbrachte Kalinke in Zürich in der Schweiz, wo er im Labor von Nobelpreisträger Rolf Zinkernagel arbeitete. Während dieser Zeit analysierte er Virus-neutralisierende Antikörper-Reaktionen. Anschließend forschte er vier Jahre lang am Europäischen Molekularbiologischen Laboratorium in Monterotondo (Italien). In diesem Umfeld konzentrierte er sich auf die Analyse der angeborenen Immunantwort auf Virus-Infektionen. 2002 wurde er zum Professor und zum Leiter der Abteilung für Immunologie am Paul-Ehrlich-Institut in Langen ernannt. Dort war er verantwortlich für alle Aspekte der Lizenzierung monoklonaler und polyklonaler Antikörper und therapeutischer Impfstoffe. Darüber hinaus betrieb er Grundlagenforschung für ein besseres Verständnis der Schnittstelle zwischen angeborener und adaptiver Immunität. Während dieser Zeit engagierte sich Kalinke im Bereich der regulatorischen Forschung, wo er und seine Kollegen Themen wie Chancen und Herausforderungen von biosimilaren monoklonalen Antikörpern und neue Entwicklungen bei den Tumorvakzinen angingen. In seiner derzeitigen Position entwickelt er ein translationales Infektionsforschungsprogramm als Joint Venture zwischen dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit 2013 leitet er die Geschäftsstelle der Translationsallianz in Niedersachsen (TRAIN), die es sich zum Ziel gesetzt hat, (i) die Forschungsinfrastruktur zu verbessern, (ii) neue Lehrformate für Postgraduierte zu entwickeln und (iii) TRAIN-Projekte in der Region Hannover-Braunschweig zu etablieren.
Arbeitsgruppe
Projekte
Regulation akuter Hepatitis
Das Projekt untersucht Immunreaktionen bei Virus-hepatitiden, insbesondere die Rolle von Hepatozyten und myeloiden Zellen. Ziel ist, Immunprozesse in der Leber zu verstehen und diagnostische Ansätze für die Klinik zu entwickeln.
Viruskontrolle im CNS
Das Projekt untersucht die Immunantwort des zentralen Nervensystems bei Virusinfektionen, insbesondere die Rolle von Typ I IFN, Mikroglia und Monozyten in der Enzephalitis-Entwicklung sowie deren Einfluss auf Anfälle und Hippocampusschäden.
Molekulare Mechanismen bei HBV Impf-Nonrespondern
Im Rahmen des Projekts werden die immunologischen und genetischen Ursachen des Impfversagens bei 5 % der HBV-geimpften Personen untersucht, um neue Strategien zur Verbesserung des Impfschutzes zu entwickeln.