Postdoktorandenstipendium der Ernst & Margarete Wagemann Foundation für Aurélie Ducroux

Aurélie Ducroux, Postdoktorandin in der Forschergruppe „Angeborene Immunität und Virale Evasion“, wird für die nächsten zehn Monate von der französischen Ernst & Margarete Wagemann Foundation für ihre Forschungsarbeiten gefördert. Unter der Leitung von Christine Goffinet wird Aurélie Ducroux Mechanismen des angeborenen Immunsystems gegen HIV-1 untersuchen.

Ausgangspunkt ihrer Forschung ist die wissenschaftliche Annahme, dass HIV-1 – das AIDS auslösende Virus – das zellinterne Warnsystem umgeht, das die angegriffenen Zellen normalerweise in Alarmbereitschaft versetzt und antivirale Mechanismen auslöst. Diese Annahme beruht jedoch auf Experimenten mit gereinigten, zellfreien Viruspartikeln. In vivo – also nicht in Zellkulturen, sondern im lebenden System – verteilt sich das Virus allerdings vermutlich sehr effizient durch Transfer von Zelle zu Zelle. Allerdings ist die Wirksamkeit der zelleigenen antiviralen Mechanismen bei diesem natürlichen Infektionsweg von infizierten auf gesunde Zellen bisher nur wenig untersucht. Aurélie Ducroux nutzt nun Zellmodelle, die auf humanen Blutzellen basieren, um den Beitrag von bekannten antiviralen Proteinen an der Infektionsabwehr zu untersuchen – besonders, wenn das Virus von einer Zelle zur nächsten übertragen wird. Zudem wird sie im Rahmen ihrer Förderung die Wirksamkeit klinischer antiretroviraler Wirkstoffe und neutralisierender Antikörper während der interzellulären Infektion untersuchen. Ihre Studien werden zu einem besseren Verständnis für die funktionalen Interaktionen zwischen Immunzellen und HIV-1 führen und damit helfen, Prioritäten bei der Entwicklung neuer therapeutischer Wirkstoffe gegen HIV-1 beziehungsweise AIDS zu setzen.

Seit 2014 unterstützt die Ernst & Margarete Wagemann Foundation französische Postdoktoranden, die ihre Forschung an renommierten deutschen Forschungseinrichtungen durchführen möchten. „Ich freue mich sehr darüber, für dieses Stipendium ausgewählt worden zu sein, weil es mir erlaubt, meine Forschung in der stimulierenden wissenschaftlichen Umgebung des TWINCORE fortsetzen zu können“, sagt Aurélie Ducroux.

BU: Aurélie Ducroux

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Christine Goffinet, <link mail window for sending>christine.goffinet(at)twincore.de
Tel. +49-(0)511-220027-198
Dr. Aurélie Ducroux, <link mail window for sending>aurelie.ducroux(at)twincore.de
Tel. +49-(0)511-220027-223


Weitere Mitteilungen

Dr. Felix Mulenge, Erstautor der Studie. © TWINCORE/Grabowski

Bessere Ergebnisse dank weniger Stress

Forscher in Hannover haben eine neue Methode für die Erforschung von Neuroinfektionen entwickelt. So entstehen weniger Fehler bei der Analyse, und die Ergebnisse sind genauer.

weiterlesen
Christine Ehlers und Theresa Graalmann im Labor

Neue Ansätze zur Erforschung der systemischen Sklerose 

Ein Forschungsteam am TWINCORE konnte feststellen, dass TLR8 die Bildung von krankheitsrelevanten Zytokinen beeinflusst.

weiterlesen
Marco Galardini und Maureen Obara im Labor

Mehr als die Summe der Teile

TWINCORE-Forschende zeigen die Rolle epistatischer Interaktion bei der Omicron-Variante des SARS-CoV-2-Virus 

weiterlesen