25.09.2013 Ein(e) HAI am TWINCORE

Die Helmholtz-Alberta-Initiative - kurz HAI - verzahnt seit vier Jahren erfolgreich die Forschung von Helmholtz-Zentren und der University of Alberta in Kanada. Bisher haben Wissenschaftler auf den Gebieten Energie und Umwelt kooperiert. Nun ist eine neue transatlantische Forschungsallianz entstanden: Gesundheitsforschung. Diese Forschungspartnerschaft wurde am 23.09.2013 am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung unter dem Namen "Helmholtz-Alberta Initiative-Infectious Disease Research" besiegelt. Heute ist der Vizepräsident der University of Alberta Prof. Lorne Babiuk am TWINCORE zu Gast, denn die Partner in diesem neuen Konsortium konzentrieren sich zunächst auf Hepatitis Viren - und damit sind natürlich auch die Virologen des TWINCORE an der Initiative beteiligt: Das Institut für Experimentelle Infektionsforschung und das Institut für Experimentelle Virologie.

 

"Am Institut für Experimentelle Infektionsforschung beschäftigen wir uns mit der frühen Immunreaktion des Körpers auf die Viren", sagt Ulrich Kalinke. "Nun haben wir erstmals die Gelegenheit, die Rolle der Immunantwort auf den Verlauf der Hepatitis C Infektion umfassend zu untersuchen, denn bei den kanadischen Kooperationspartnern gibt es die geeigneten Modelle für unsere Fragen." Die Idee dahinter: Wenn die Wissenschaftler abschätzen können, ob die Infektion schwer oder leicht verläuft, ob sie chronisch wird oder der Erreger besiegt werden kann, können Mediziner entscheiden, welche Therapie nötig und geeignet ist.

 

"Wir erforschen am Institut für Experimentelle Virologie beispielsweise, wie Hepatitis C Viren mit bestimmten Immunzellen interagieren", erklärt Thomas Pietschmann. "Wie nehmen die Immunzellen das Virus wahr und weshalb reagieren die Zellen und schütten Interferon aus?" Bei solchen und weiteren Fragestellungen ergänzen sich die Forschungsschwerpunkte der TWINCORE-Wissenschaftler mit denen der Kanadier. Sie werden untersuchen, wie Antikörper Viren ausschalten und versuchen, diese Antikörper so zu präparieren, dass sie sich als Impfstoffe eignen. Und sie werden die Mechanismen untersuchen, mit denen kleine Wirkstoffmoleküle auf das Virus einwirken. So eröffnen sich neue Blickwinkel auf das Hepatitis C Virus und neue Horizonte für die Entwicklung von Therapien. Ulrich Kalinke ist überzeugt, dass "durch die Initiative ein unschätzbarer Mehrwert entsteht, der deutlich über die bisherigen einzelnen Kooperationen mit Forschern der Alberta hinaus geht."

 

 

Bild (v.l.n.r.): Patrick Behrendt, Michael Ott, Thomas Pietschmann, Matthias Lochner, Lorne Babiuk, Eike Steinmann, Piotr Bielecki, Frank Pessler, Ulrich Kalinke, Mahmoud Bahgat Riad


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