Biomarker im Hirnwasser für frühe Diagnose und Risikoabschätzung von Infektionen des zentralen Nervensystems
Über dieses Projekt
Infektionen des zentralen Nervensystems können häufig nicht von nicht-infektiösen entzündlichen Erkrankungen unterschieden werden und ein Nachweis der Krankheitserreger ist oft schwierig und hängt auch von Methodik, Pathogen und Zeitintervall zwischen der Lumbalpunktion und dem Beginn der Infektion ab. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie (M. Stangel, K.-W. Sühs) und der Zentralen Forschungseinrichtung Metabolomics (H. Bähre, beide MHH) sind wir auf der Suche nach Stoffwechselprodukten im Hirnwasser (Liquor cerebrospinalis), die als Biomarker für Risikoabschätzung und Frühdiagnose von Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf ZNS-Infektionen dienen können. Ein weiteres Ziel ist die Identifikation von Stoffwechselwegen, die an der Entstehung von Zellschäden während einer ZNS-Infektion beteiligt sind. Wir hatten zunächst Liquorproben von Patientinnen und Patienten mit Reaktivierung des Windpockenvirus (Varicella-Zoster-Virus, VZV) untersucht, da diese Erkrankung ein breites Spektrum in Bezug auf Schweregrad und Komplikationen umfasst. Diese Arbeit haben wir auf ZNS Infektionen durch Herpesviren, Enteroviren, Coronaviren und durch Bakterien ausgeweitet. Aktuell liegt unser Schwerpunkt auf der Identifizierung von Biomarkern für Long COVID und für die Unterscheidung zwischen viral und autoimmun bedingten Erkrankungen des ZNS.
Finanzierung
iMed, the Helmholtz Association's Cross Programme Initiative on Personalised Medicine (2014-2020)