DFG Schwerpunkt-Projekt zur angeborenen Erkennung von HIV

Woran erkennen Zellen, dass sie von einem Retrovirus infiziert werden? Dieser zentralen Frage wird das neue DFG Schwerpunktprogramm „Innate Sensing and Restriction of Retroviruses“ in den nächsten sechs Jahren nachgehen. Eines der derzeit wohl wichtigsten Retroviren ist das HI-Virus und damit einer der zentralen Erreger dieses Schwerpunktprogrammes. Die HIV-Spezialistin des TWINCORE, Christine Goffinet, ist mit dem Projekt „Characterization of the effectiveness of the cGAS-mediated DNA sensing pathway in primary HIV-1-infected CD4+ T-cells” an dem Schwerpunktprogramm beteiligt und erhält in der ersten dreijährigen Förderperiode 200.000 Euro für ihre Forschungen am Zellalarmsystem.

„Ziel des Schwerpunktprogrammes ist, langfristig die angeborene Erkennung von Retroviren besser zu verstehen, um antivirale Impf-und Therapiestrategien zu entwickeln“, sagt die Leiterin der Arbeitsgruppe Angeborene Immunität und Virale Evasion. „Uns am TWINCORE geht es bei diesem Projekt erst einmal darum, grundsätzlich zu verstehen, welche Rolle der Signalstoff Interferon bei der HIV-Infektion spielt.“ Dabei fokussiert sich die HIV Forscherin auf ein erst kürzlich entdecktes Zellalarmsystem, das auf dem Signalmolekül cGAS basiert. Dieses Molekül detektiert freie DNA in einer Zelle und wertet diese nicht mehr in den Zellkern eingesperrte DNA als Gefahrensignal. „Wenn sich freie DNA in den Zielzellen von HIV, den T-Zellen, befindet, springt das Zellalarmsystem an und die Zelle schüttet Interferon aus“, sagt Christine Goffinet. „Stammt diese DNA jedoch von HI-Viren, passiert nichts dergleichen. Wir werden im Rahmen des Schwerpunktprogrammes die einzelnen Schritte des Zellalarmsystems untersuchen, um heraus zu finden, wie HIV das System umgeht.“


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